2. Bundesliga Süd: Abstieg - Große Enttäuschung bei SG Schorndorf II


Nächstes Jahr schlägt SG II wieder in der Reginalliga Südost auf


Am letzten Spielwochenende verpasste es das Team um Kapitänin Jennifer Löwenstein, das Ruder doch noch herumzureißen und den angestrebten Sprung auf das rettende Ufer zu schaffen. Der direkte Gang zurück in die Regionalliga Südost stand bereits nach der deutlichen 1:6-Pleite beim TuS Geretsried fest. Parallel punktete die direkte Konkurrenz im Rennen um den Klassenerhalt und zog uneinholbar davon.


Nach einer langen, von großen Triumphen und enttäuschenden Niederlagen geprägten, Debütsaison in der 2. Bundesliga Süd steht bei der Bundesliga-Reserve der SG Schorndorf der direkte Wiederabstieg zu Buche. Bis zuletzt hielten die Daimlerstädter:innen die Hoffnung auf den Ligaverbleib am Leben, mussten durch die Pleiten in Geretsried und durch das abschließende 2:5 bei Meister TSV 1906 Freystadt der eingetretenen Realität ins Auge blicken. „Der Abstieg schmerzt.“, erlaubte Pressesprecher Michael Bothner Einblick in die Gefühlswelt, „Wir haben alles daran gesetzt und sind oftmals nur an Nuancen gescheitert. Da ist die Enttäuschung natürlich groß.“

Im Endeffekt fehlten den Schorndorfer Federballkünstler:innen allerdings doch ganze fünf Zähler. Aufgrund des Abstieges des TSV Neuhausen-Nymphenburg München aus der Bundesliga in die und den Verzicht von aufstiegsberechtigten Vertretungen aus der Liga, erwischte das Abstiegsgespenst sogar noch den zehntplatzierten SV Fischbach. Damit wäre es für die SG-Zweite notwendig gewesen, Rang Neun in der Abschlusstabelle inne zu haben. Dort steht der nun knapp gerettete Bundesligaabsteiger BC Offenburg, der dem Durchreichen in die Regionalliga Südost im Endeffekt knapper entging als erwartet.


Ein mitentscheidender Faktor ist auf jeden Fall auch das Fehlen von Spitzenspieler und Punktesammler Janis Machauer in den letzten drei Saisonspielen. Ohne ihn stand SG II auch in Geretsried auf verlorenem Posten. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass die Spieler:innen, welche zum Schläger griffen, sich voll reinhauten, Paroli boten und erst in drei Vergleichen im Entscheidungssatz die Segel streichen mussten. Es wäre also durchaus auch ein knapper 4:3-Erfolg möglich gewesen.

Diese Hoffnung bestand auch noch nach den Auftaktpartien. Im ersten Männerdoppel stemmten sich Simon Kramer/Florian Winniger erfolglos gegen die sich anbahnende Pleite, mussten die Überlegenheit des ehemaligen Nationalspielers und Vizeeuropameister im Doppel aus dem Jahr 2012, Oliver Roth, sowie Kevin Feibicke anerkennen. Im Frauendoppel verpassten Iris Starke/Ramona Zimmermann die große Chance, eine frühe 2:1-Führung klar zu machen. Im vierten Satz war das SG-Duo kurz davor, den Sack zuzumachen, wurden von Michelle Deschle/Laura Berger allerdings ausgebremst. In der entscheidenden Phase litten Starke/Zimmermann unter Nervenflattern und mussten nach dem 9:11 im fünften Durchgang den Gegner:innen zum Sieg gratulieren. Das erste Ausrufezeichen setzten Benedikt Tausch/Mathieu Gangloff mit ihrem ungefährdeten Dreisatzerfolg über Samuel Gnalian/Max Kick. Dies sollte allerdings der Ehrenpunkt bleiben.

Berger zeigte sich auch im Fraueneinzel eiskalt und setze Zimmermann im fünften Satz schachmatt. Im Mixed ereilte Starke/Gangloff ein ähnliches Schicksal. Deschle/Roth bewiesen den längeren Atem und behielten im Entscheidungsdurchgang mit 11:7 die Nase knapp vorne. Ohne große Chance mühte sich S. Kramer im Spitzeneinzel. Feibicke hatte die besseren Lösungen parat und siegte klar mit 3:0 Sätzen. Zudem revanchierte sich Kick bei Tausch für die Pleite im Doppel – 1:6. Damit war der große Traum vom Klassenerhalt zerborsten.


Am Folgetag nahmen sich die Schorndorfer Federballkünstler:innen nochmals Großes vor. Einerseits wollte sich SG II versöhnlich aus der 2. Bundesliga Süd verabschieden, andererseits gab es die Möglichkeit, dem Tabellenführer im Rennen um den Titelgewinn ein gehöriges Bein zu stellen. Mit einem Triumph wären die Feierlichkeiten Freystadts ausgefallen. Es sollte gegen das hochdekorierte und hochtalentiere Team aus Bayern anders kommen.

Doch zunächst legten die Daimlerstädter:innen trotz der großen Enttäuschung des besiegelten Abstiegs vor mit großer Moral und starken Leistungen vor. Ganz großen Federballsport legten dabei Winniger/Gangloff aufs Feld, die im Spitzendoppel den amtierenden und mehrfachen kroatischen Meister Filip Spoljarec und seinen Partner Michael Tomic in vier Sätzen links liegen ließen. Eine vergleichbar beeindruckende Leistung zeigten Zimmermann/Löwenstein, die die frischgebackene dreifache südostdeutsche Meisterin der Altersklasse U22, Aurelia Wulandako sowie Katharina Rudert in einem Krimi besiegten. Im vierten Satz drohten das TSV-Duo die Wende einzuleiten, doch die Schorndorfer Frauen kamen stark zurück und verwandelten ihren zweiten Matchball zur 2:0-Führung. Das mögliche 3:0 verpassten S. Kramer/Tausch. Im vierten Satz wehrte das SG-Duo zwei Matchbälle von Viktor Petrovic/Andreas Pistorius ab und erzwang den Entscheidungsdurchgang. In diesem waren S. Kramer/Tausch dann plötzlich vollkommen von der Rolle und unterlagen mit 3:11 – 2:1.

In der Folge wurde Freystadt seiner Favoritenrolle gerecht. Ella Neve, amtierende Deutsche Meisterin U22, Vizemeisterin U19 und Teilnehmerin an den U19-Europameisterschaften 2022, ließ gegen Zimmermann im Grunde gar nichts anbrennen – 2:2. Im Spitzeneinzel hielt S. Kramer stark dagegen, musste die Überlegenheit Spoljarecs allerdings neidlos anerkennen – 2:3. Die Korken zum Knallen brachte dann Tomic. Tausch roch durch den Gewinn der dritten Satzes an einem Comeback, doch die österreichische Nachwuchshoffnung holte sich das Momentum zurück und machte den Deckel auf den sicheren Teamtriumph – 4:2. Im abschließenden Mixed hatte SG II noch die Chance, mit einem Punktgewinn Adieu zu sagen. Diese Möglichkeit verhinderte die U17-Vizemeisterin im Gemischten Doppel, Wulandako an der Seite des amtierenden serbischen Meisters im Einzel und Doppel sowie Viertelfinalisten im Mixed bei den U19-Europameisterschaften aus dem Jahr 2022, Petrovic. Löwenstein/Gangloff und die TSV-Paarung boten sich einen Vergleich auf Augenhöhe, in welchem das Momentum andauernd wechselte. Wulandako/Petrovic bewiesen den längeren Atem und stellten den 5:2-Endstand her.


„Bereits zum zweiten Mal infolge steigen drei Teams aus der 2. Bundesliga Süd in die Regionalligen ab. Da war es für uns natürlich gleich nochmal schwieriger, den Ligaverbleib zu schaffen“, verdeutlichte Bothner die Auswirkungen der besonderen Auf- und Abstiegskonstellation und gestand gleichzeitig ein: „Mit fünf Siegen aus 22 Partien ist es im Endeffekt allerdings auch schwer, die Liga zu halten.“ Zudem wagte der Schorndorfer Pressesprecher einen Blick in die Zukunft „Jetzt verdauen wir erst einmal den Abstieg und dann geht es los mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Sollte der Kader im Großen und Ganzen zusammen bleiben, stehen die Chancen auf die Meisterschaft und die direkte Rückkehr in die Zweitklassigkeit sehr gut.“


Detailergebnisse:
TuS Geretsried – SG Schorndorf II 6:1

1. MD: Roth/Feibicke – Winniger/S. Kramer 11:6, 11:5, 11:8

FD: Deschle/Berger – Starke/Zimmermann 8:11, 11:8, 7:11, 13:11, 11:09

2. MD: S. Gnalian/Kick – Gangloff/Tausch 09:11, 3:11, 6:11

1.ME: Feibicke – S. Kramer 11:5, 11:3, 11:5

FE: Berger – Zimmermann 4:11, 11:09, 11:5, 09:11, 11:6

MX: Deschle/Roth – Starke/Gangloff 09:11, 11:8, 14:12, 3:11, 11:7

2.ME: Kick – Tausch 11:7, 15:14, 8:11, 11:09


TSV 1906 Freystadt – SG Schorndorf II 5:2

1. MD: Spoljarec/Tomic – Winniger/Gangloff 12:10, 7:11, 11:13, 8:11

FD: K. Rudert/Wulandoko – Löwenstein/Zimmermann 10:12, 09:11, 11:7, 09:11

2. MD: Petrovic/Pistorius – S. Kramer/Tausch 11:5, 8:11, 11:8, 13:15, 11:3

1.ME: Spoljarec – S. Kramer 11:09, 11:5, 12:10

FE: Neve – Zimmermann 11:5, 11:3, 11:5

MX: Wulandoko/Petrovic – Löwenstein/Gangloff 13:11, 5:11, 11:8, 09:11, 11:6

2.ME: Tomic – Tausch 11:3, 11:8, 09:11, 11:6


Diesem Link folgend kommst du zur Abschlusstabelle und Spielergebnissen.

Ansprechpartner
Jenny Löwenstein
Doppel & Mixed

Kontakt

Google Sicherheitsfrage laden
Wir verwenden zur Abwehr von Spam E-Mails die Google ReCaptcha API. Mit dem Klick auf den Button "Google Sicherheitsfrage laden" akzeptieren Sie Cookies von Google (Google Datenschutzerklärung). Alternativ können Sie uns auch direkt via E-Mail anschreiben oder anrufen. (siehe Menü > Kontakt)

Unsere Datenschutzerklärung