2. Bundesliga Süd: Road to Showdown. Rückblick auf die Spielwochenenden 09 und 10


09. Spielwochenende:

Schorndorfer Achterbahn der Gefühle


Am neunten Spielwochenende packte Aufsteigerin SG Schorndorf II die Wundertüte aus. Auf die herbe Enttäuschung der 2:5-Pleite gegen den kriselnden BC Remagen folgte der nächste Überraschungscoup gegen ein Topteam. Im Vergleich der Bundesliga-Reserven kauften die Daimlerstädter:innen dem Spitzenreiter aus Saarbrücken den Schneid gehörig ab und siegten verdient mit 5:2.


„Der Sport schreibt einfach mit die besten Geschichten.“, äußerte sich Pressesprecher Michael Bothner, „Nach der Niederlage gegen Remagen war die Laune natürlich erst einmal im Keller. Am nächsten Tag stellen wir dem Ligaprimus dann ein Bein. Das nenne ich Moral!“ Doch zunächst übermalte Enttäuschung das Stimmungsbild. Gegen die Gäste aus Rheinland-Pfalz, die zuvor vier Spiele infolge verloren und einen bangen Blick nach unten warfen, vergab SG II die Chance auf Zählbares. Bis zum Stand von 2:2 war noch alles drin.

Die Daimlerstädter:innen gingen sogar durch das zweite Männerdoppel mit 1:0 in Führung. Florian Winniger/Janis Machauer und Thilo/Tobias Mund boten sich in den ersten drei Sätzen einen Vergleich auf Augenhöhe. Die Sätze Zwei und Drei gingen denkbar knapp mit 12:10 an das SG-Duo. Im vierten Durchgang machten Winniger/Machauer den Deckel deutlich drauf – 11:4. Im Frauendoppel lag sogar das 2:0 in der Luft. Beim Stande von 8:7 im vierten Satz waren Jennifer Löwenstein/Melina Wild nur noch drei Punkte vom Erfolg entfernt. Dann riss plötzlich der Faden, Nina Becker/Sarah Pinnen nahmen diese Vorlage dankend an und schafften die Wende – 1:1. Durch den Erfolg im ersten Männerdoppel gingen die Gäste aus dem Landkreis Ahrweiler erstmals in Führung. Max Stage und der amtierende Deutsche Meister im Herrendoppel der Altersklasse O35, Oliver Schmidt, sahen im dritten Satz bereits wie die sicheren Sieger:innen aus. Simon Kramer/Benedikt Tausch drehten den Durchgang und hofften, ein Comeback zu feiern. Dies erwies sich allerdings als Strohfeuer – 5:11. Den Ausgleich stellte der mal wieder in überragender Form agierende Machauer her. Der Schorndorfer Spitzenspieler kam zunächst schwer aus den Blöcken (4:11), nahm dann allerdings gehörif Fahrt auf und zeigte T. Mund nur noch die Rücklichter – 2:2. Doch dann schlug die Stunde Remagens. Die verbliebenen drei Partien gingen allesamt an den BC. Die größte Möglichkeit auf zumindest den Extrapunkt bringenden Sieg vergab Löwenstein. Nachdem die Schorndorfer Kapitänin sowohl im ersten als auch zweiten Satz mindestens einen Satzball abwehrte, um dann doch denkbar knapp mit 10:12 zu unterliegen, schien das Eigengewächs in den Durchgängen Drei und Vier das Ruder herumreißen zu können. Mit dem Momentum im Rücken ging Löwenstein in den Entscheidungssatz, doch Becker spielte plötzlich wieder groß auf und schnappte sich den richtungsweisenden Erfolg – 2:3. Im Mixed machte der BC dann den Sack vollends zu, beendete damit die eigene Negativserie und atmete mit Blick auf die Abstiegsränge kräftig durch – 2:4. Allerdings stand für die SG-Zweite noch etwas auf dem Spiel. Und zwar der Extrapunkt für eine 3:4-Pleite. Mal wieder sollte das zweite Männereinzel das Zünglein an der Waage spielen. S. Kramer kam zunächst sehr schwer in die Partie. Erst beim Stand von 2:8 im zweiten Satz fand der Schorndorfer besseren Zugriff auf die Partie und schlich sich an Stage heran. Letzterer vergab zwar drei Satzbälle, stellte allerdings aus 2:0. Ähnlich verlief der dritte Durchgang. S. Kramer lief einem 5:09-Rückstand hinterher, holte Punkt für Punkt auf, wehrte dabei drei Matchbälle ab und musste Stage wieder denkbar knapp mit 10:12 den Vortritt lassen – 2:5.

Aufgrund der Ergebnisse der direkten Konkurrenz gingen die Schorndorfer Federballkünstler:innen damit als Schlusslicht der Live-Tabelle in den Vergleich mit dem aktuellen Spitzenreiter 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim II. Davon unbeeindruckt überzeugte Schorndorf mit Herzblut und führte nach den Auftaktdoppeln mit 2:1.

Wild/Löwenstein zeigten Cisita Joity Jansen/Carina Karmann klar die Grenzen auf – 1:0. Kurze Zeit später stand es bereits 1:1. Jonas Scheller/Matthias Deininger nahmen mit fortlaufender Spieldauer im ersten Männerdoppel das Zepter immer mehr in die Hand. Die wiederholte Führung ging auf das Konto von Machauer/Tausch, die nach zwei bockstarken Sätzen einen kleinen Bruch in ihrem Spiel erlebten. Jérôme Pauquet/Alen Roj schnupperten Erfolg und standen beim Stand von 09:7 kurz vor dem Satzausgleich. Die SG-Paarung bewies Nerven, legte einen famosen Schlussspurt aufs Parkett und siegten mit 11:09. Ramona Zimmermann baute im Anschluss den Vorsprung mit ihrem Triumph im „Sorgenkind“ Fraueneinzel auf 3:1 aus. Der Erfolg gegen Karmann war der erste Punktgewinn in dieser Disziplin in der gesamten Saison – und ein psychologisch eminent wichtiger dazu. Mit einer 2:0-Satzführung drohte Zimmermann im dritten Durchgang, das Spiel aus den Händen zu gleiten. Karmann hatte zwei Satzbälle, welche die SGlerin abwehrte, um dann den ersten Matchball zu verwandeln. Die Gäste aus dem Saarland steckten hingegen keineswegs auf und verkürzten im Mixed auf 2:3. In einem engen und von Vorteil wechselnden Vergleich unterlagen Löwenstein/Winnger der routinierten Paarung Jansen/Marcel Reuter knapp in vier Sätzen.

Die SG-Zweite ließ sich keineswegs aus der Ruhe bringen und nutzte die sich bietende Chance auf den Coup. Der viel umjubelte vierte Zähler ging auf das Konto von S. Kramer, der mit einer fantastischen Leistung den dreifachen und aktuellen luxemburgischen Einzelmeister Pauquet in drei Sätzen schachmatt setzte. Sowohl in Satz Zwei als auch in Durchgang Drei wehrte der Wahl-Schorndorfer jeweils einen Satzball ab und bewies dabei ungemeine Nervenstärke.

Die Kirsche drauf setzte Machauer. Der SG-Spitzenspieler verwehrte den Gästen in einem intensiven und vor allem zum Ende hin hochspannenden Partie noch den Extrapunkt. Machauer bewies dabei vor allem im Entscheidungssatz Comebackqualitäten, indem er einen 3:7-Rückstand wettmachte, im weiteren Verlauf fünf Matchbälle abwehrte und mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse (15:14) Scheller in den Schatten stellte – 5:2.


Detailergebnisse:

SG Schorndorf II – BC Remagen 2:5

1. MD: Tausch/S. Kramer – Stage/Schmidt 8:11, 6:11, 11:09, 5:11

FD: Löwenstein/Wild – Becker/Pinnen 09:11, 12:10, 11:3, 8:11, 5:11

2. MD: Machauer/Winniger – T./Th. Mund 8:11, 12:10, 12:10, 11:4

1.ME: Machauer – T. Mund 4:11, 11:4, 11:6, 11:3

FE: Löwenstein – Becker 10:12, 10:12, 11:7, 11:7, 5:11

MX: Wild/Winniger – Pinnen/Th. Mund 8:11, 5:11, 6:11

2.ME: S. Kramer – Stage 7:11, 10:12, 10:12


SG Schorndorf II – 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim II 5:2

1. MD: Winniger/S. Kramer – Scheller/Deininger 11:13, 09:11, 6:11

FD: Löwenstein/Wild – Jansen/Karmann 11:2, 11:09, 11:7

2. MD: Machauer/Tausch – Pauquet/Roj 11:6, 11:5, 09:11, 11:09

1.ME: Machauer – Scheller 12:10, 8:11, 11:8, 6:11, 15:14

FE: Zimmermann – Karmann 11:09, 11:2, 12:10

MX: Löwenstein/Winniger – Jansen/Reuter 7:11, 11:6, 09:11, 09:11

2.ME: S. Kramer – Pauquet 11:6, 12:10, 12:10



10. Spielwochenende: Süße Niederlagen für SG-Zweite


Am drittletzten Spieltag zahlte die Schorndorfer Bundesliga-Reserve zwei wichtige Zähler auf das eigene Habenkonto ein. Die Daimlerstädter:innen hatten mit dem TV 1884 Marktheidenfeld und dem SV GutsMuths Jena zwei ganz schöne Brocken aus der oberen Tabellenhälfte vor der Brust. In den Hinspielen kassierte SG II noch zwei klare Pleiten und fuhr mit leeren Taschen zurück in den Rems-Murr-Kreis. Zwar gingen auch dieses Mal beide Spiele mit 3:4 verloren, allerdings verdiente sich die SG-Zweite nach jeweils 1:3-Rückstand und einer Energieleistung noch zwei eminent wichtige Extrapunkte für das große Ziel Klassenerhalt.


Bei diesen wichtigen Partien feierte die Schorndorfer Badminton-Ikone Benjamin Wahl sein Comeback auf dem Feld und gestaltete diese im Spiel gegen Marktheidenfeld durch seinen Triumph im Mixed an der Seite von Kapitänin Jennifer Löwenstein direkt erfolgreich. „Zurück und gleich wieder so wichtig für das Team.“, freute sich Pressesprecher Michael Bothner, „Beni und Jenny sorgten für den zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich und sicherten damit frühzeitig zumindest einen Punkt.“

Die Gäste aus Franken legten zunächst schnell vor und führten mit 2:0 sowie 3:1. Im Frauendoppel wackelte das Marktheidenfelder Duo nur kurz im dritten Satz. Für das erste Männerdoppel streifte sich B. Wahl das SG-Trikot wieder über und musste eine Pleite verkraften. An der Seite von Simon Kramer mühte sich die Schorndorfer Badmintonlegende vergeblich und verlor in vier Sätzen. Den wichtigen Anschluss stellten Janis Machauer/Benedikt Tausch her. Sie überkamen einen Satzrückstand und stellten Fabian Hippold/Matthias Schnabel aufs Abstellgleis – 1:2. Am Ausgleich schnupperte Melina Wild, die sich in einem abwechslungsreichen Vergleich mit Janina Schumacher schlussendlich geschlagen geben musste. Zweimal glich die Schorndorferin einen Satzrückstand aus, im Entscheidungsdurchgang war die Luft dann allerdings raus – 1:3.

Neben dem bereits erwähnten Mixed bot vor allem Spitzenspieler Machauer Paroli und avancierte zum Erfolgsgarant. Nach dem Sieg im zweiten Männerdoppel verkürzte die Schorndorfer Nummer Eins durch seinen eindrucksvollen Triumph im ersten Männereinzel über Steffen Grün wiederholt auf 2:3. Daraufhin ermöglichten Löwenstein/B. Wahl in einem vor allem in den beiden letzten Sätzen ausgeglichenen Spiel, noch die Chance auf die Wende. Dem SG-Duo drohte nach 2:0-Satzführung die Partie aus den Händen zu gleiten. Im vierten Durchgang besaßen Lena Rumpold/Schnabel zwei Satzbälle zum Ausgleich. Beide Chancen wehrte das SG-Duo und machte selbst den Sack zum zwischenzeitlichen 3:3 zu. Nun war plötzlich wieder alles offen und Tausch besaß die Möglichkeit auf den Teamtriumph. Unz zeigte sich an diesem Tag allerdings in starker Form, behielt seine Nerven im Griff und setzte den Linkshänder schachmatt – 3:4.

Am Tag darauf wurde es noch einmal ein Stückchen spannender. Schorndorf erwischte durch den ungefährdeten Erfolg im zweiten Männerdoppel durch Tausch/Machauer einen Traumstart, wurde in der Folge allerdings kalt erwischt. Jena ließ sich nämlich keineswegs lumpen. Der Ausgleich durch das Frauendoppel ließ nicht lange auf sich warten. Die 2:1-Führung war hingegen lange auf Messers Schneide. Diese wurde im ersten Männerdoppel zwischen B. Wahl/Mathieu Gangloff und Lennart Notni/Julian Voigt entschieden. Die Kombination des SV GutsMuths bewies dabei den etwas längeren Atem und durfte nach dem verwandelten Matchball im fünften Satz jubeln. Das Punktekonto nach oben schraubte anschließend Marie Lücke mit ihrem schlussendlich souveränen Viersatzerfolg über Wild.

Die Daimlerstädter:innen steckten den Kopf allerdings keinewegs in den Sand und hielten dagegen. Die Hoffnung auf Zählbares fütterte S. Kramer durch seinen glatten Triumph über Florian Otto – 2:3. Die Niederlage war hingegen unabwendbar. Notni kaufte Machauer im Spitzeneinzel den Schneid ab und machte den Triumph der Gäste vorzeitig klar. Die SG-Zweite hatte im abschließenden Mixed noch die Chance, den Ehrenpunkt zu holen. Löwenstein/Gangloff ließen sich diese nicht nehmen und Charlotte Mund/Stefan Wagner zum umjubelten Triumph links liegen – 3:4.

Detailergebnisse:

SG Schorndorf II – TV 1884 Marktheidenfeld 3:4

1. MD: B. Wahl/S. Kramer – Grün/Unz 7:11, 14:12, 8:11, 6:11

FD: Löwenstein/Wild – Schumacher/Rumpold 6:11, 2:11, 11:3, 6:11

2. MD: Machauer/Tausch – Hippold/Schnabel 7:11, 11:5, 12:10, 11:8

1.ME: Machauer – Grün 11:6, 11:3, 11:09

FE: Wild – Schumacher 8:11, 11:7, 5:11, 11:09, 5:11

MX: Löwenstein/B. Wahl – Rumpold/Schnabel 11:5, 11:7, 09:11, 12:10

2.ME: Tausch – Unz 8:11, 11:4, 3:11, 09:11


SG Schorndorf II – SV GutsMuths Jena 3:4

1. MD: B. Wahl/Gangloff – Notni/Voigt 11:13, 11:09, 8:11, 11:7, 6:11

FD: Löwenstein/Wild – Lücke/Mund 10:12, 7:11, 7:11

2. MD: Machauer/Tausch – Otto/Wagner 11:7, 11:5, 11:4

1.ME: Machauer – Notni 11:09, 10:12, 3:11, 8:11

FE: Wild – Lücke 11:5, 6:11, 5:11, 6:11

MX: Löwenstein/Gangloff – Mund/Wagner 11:09, 11:5, 09:11, 11:09

2.ME: S. Kramer – Otto 11:5, 11:6, 11:4

Ansprechpartner
Jenny Löwenstein
Doppel & Mixed

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